Was für Fußballer das Heimspiel ist, ist für einen Karnevalisten die Sitzung des eigenen Vereins. 1400 Karnevalsjecken − ein bunter Mix aus Vereinsmitgliedern mit Begleitung, Prominenz, befreundeten Vereinen oder langjährigen Penn-Fans − hatten sich am 25. Januar in Schale geworfen. Als eine der letzten Sitzungen, bei der man in Abendgarderobe feiert, zeichnete sich auch die diesjährige Penn-Sitzung durch einen ganz besonderen Charme aus. Schon am Eingang wurden die Gäste durch ein Spalier von Fackelträgern empfangen, die den Treppenaufgang zum Eurogress schmückten. Begleitet von den Klängen bekannter Karnevalshits und Marschmusik vom Regimentsspielmanns- und Musikzug unter der Leitung von Friedhelm Rademacher, fanden sich die Gäste im Foyer ein und erfreuten sich am Spiel der etwa 60 Musiker. Die ersten Bekannten wurden begrüßt, es wurde das erste Mal geschunkelt und leise mitgesungen, und so kam schon das Warm-up wie immer gut an.

Im großen Saal des Eurogress erwartete das Publikum in diesem Jahr ein besonderes Bühnenbild: das Marschiertor, welches aus terminlichen Gründen schon einige Jahre nicht mehr aufgebaut worden war. Hier gilt den Jungs vom Wagen- und Bühnenbau, die dieses imposante Bühnenbild in Handarbeit hergestellt haben, ein großes Dankeschön! Mit dem Einmarsch der Penn wurde die Sitzung eröffnet. Vom Kadetten bis hin zum Ehrenmitglied waren alle dabei und präsentierten stolz Aachens ältesten und größten Karnevalsverein. Das traditionelle Ständchen des Regimentsspielmanns- und Musikzuges, der Tanz des Marketenderpaares Angelina Meis und Christian Rademacher sowie der neue Gardetanz, den eine Gruppe von Soldaten, Fähnrichen und Offizieren fehlerfrei auf die Bühne zauberte, überzeugten das Publikum und wurden mit Applaus belohnt.

Nachdem im Anschluss auch die aktive Truppe ihre Plätze im Saal eingenommen hatte, konnte das bunte Programm starten. Musikalisch wurde das Publikum von den Liedern der Originale, der Kölschen Adler und – als großes Finale − der 4 Amigos bestens unterhalten. Ausgelassen wurde auf den Stühlen und in den Gängen getanzt und gefeiert. Um auf die Abendgarderobe zurückzukommen: Hier wird eine zweite Besonderheit des immer gut aufgelegten Publikums deutlich. Es weiß, wann es feiern kann − es weiß aber auch, wann es den auftretenden Büttenrednern die nötige Aufmerksamkeit zu schenken hat. Angesichts dieser Wertschätzung von Wortbeiträgen überrascht es nicht, dass sich die Künstler nach ihren Auftritten bei der Penn-Sitzung immer wieder für die einzigartige Atmosphäre bedanken. Mit vielen Lachern sorgten der Bergische Jung, der Knallkopp und die Erdnuss für beste Unterhaltung.

Als Gastverein gab sich die Ehrengarde der Stadt Köln ein tolles Stelldichein. Ein Heimspiel war auch der Auftritt von Seiner Tollität, Prinz Martin I., der gemeinsam mit Hofstaat und Prinzengarde das Publikum von den Stühlen riss. Gerade dem Hofstaat, dem drei aktive Penn-Fähnriche und elf inaktive Penn-Mitglieder angehören, konnte man das Gefühl, zu Hause zu sein richtig anmerken. So feuerten sie eine Konfettikanone nach der anderen ab, bis vor lauter Konfetti die Bühne nur noch zu erahnen war.

Mit dem Abmarsch der aktiven Truppe wurde eine kurzweilige, von Kommandant Georg Cosler moderierte Sitzung beendet und zeitgleich der Ball im Foyer eröffnet. Die Coverband Heartbeat konnte das feierwütige Publikum noch bis in die Morgenstunden zum Tanzen bringen.