Das Tor der Kappertz-Hölle öffnete sich um 10 Uhr, und unter Leitung des Tanzorchesters Rainer Kurth begann das Warm-up − oder wie man auf Neudeutsch sagt: das Vorglühen – vor dem Beginn der Veranstaltung. Kurz nach 11 Uhr eröffnete der Oberteufel Jürgen Brammertz unter den altbekannten Klängen von „Highway to Hell“ dann die 12. Herrensitzung der Stadtgarde Oecher Penn.

Wer glaubt, ein Eisbrecher hat es schwer, der war noch nicht in dieser Hölle. Doch „die Erdnuss“ alias Stefan van den Eertwegh war so glücklich, endlich wieder zu Hause bei der Penn zu sein und brachte ein derart hervorragendes Programm mit, dass der Saal bereits nach wenigen Minuten einem Hexenkessel glich. Mit Standing Ovations gefeiert, wurde er zum Schluss vom Oberteufel kraft dessen Amtes zum Leutnant der Reserve befördert.

Nachdem die Mundartband De Halunke kölsches Flair in die Hölle gebracht hatte, ging es mit einer Büttenrede von Peter Kolb weiter, der bei seinem ersten Sketch angesichts der doch sehr verhaltenen Reaktion des Publikums leicht irritiert war. Seine schlagfertige Antwort auf die Erklärung des Publikums, dass „die Erdnuss“ denselben Sketch bereits vor einigen Minuten gebracht hatte, ließ den ganzen Saal in schallendes Gelächter ausbrechen und bereitete den Boden für die nachfolgenden, gelungenen Gags.

Tosender Beifall im Anschluss für die akrobatischen Höchstleistungen der Grün-Weißen Funken vom Zippchen e.V. aus Kölsch-Büllesbach. Schlachtrufe der Herren nach einer gewissen Julia sollten belohnt werden, denn es wurden sogar zwei Julias präsentiert. Wie schon bei den vorgenannten Auftretenden kam auch diese Gruppe nicht ohne Zugabe von der Bühne – wobei anzumerken bleibt, dass die Decke der Bühne dieses Mal nicht beschädigt wurde.

Für ein wenig Ruhe sorgte schließlich „Der lustige Rheinländer“ alias H. J. Pinter, der mit seiner Rede und vielen Gags zum Nachdenken anregte. Danach jedoch brachte ein blondes − am Ballermann nicht unbekanntes − „Gift“ namens Tina Iwanitzki den Saal zum Kochen. Hierfür ging sie über Bänke und Tische, bis es kein Halten mehr gab und die Kappertz-Hölle bebte.

Nun musste die Höllenglut gelöscht werden! Und wer könnte dies besser als Feuerwehrmann Kresse alias Klaus Bömeke! Leider gelang ihm das Löschen nicht, weil er durch seinen Beitrag das Feuer erst richtig entfachte. Da er sich darüber hinaus auch noch als Alemannia-Fan outete, war schon klar, dass eine Zugabe her musste.

Und es sollte auch danach keine Verschnaufpause für die Herren der Schöpfung geben, denn nachdem die Showtanzgruppe High Energy die Stimmung weiter angeheizt und die Mannslü auf die Bänke getrieben hatte, kündigte Jürgen Brammertz den letzten Beitrag an: Jürgen Milski! Nun gab es endgültig kein Halten mehr: Zum Gesang von rund 400 Männern, die „Reiß die Hütte ab“ forderten, sprang Milski über die Bühne und legte einen Wahnsinn-Auftritt hin, der darin gipfelte, dass eine Live-Übertragung via Facebook geschaltet wurde. Nach mehreren Zugaben überreichte der Kommandant Jürgen Milski ein Penn-Handtuch, damit dieser sich wieder „trocken legen“ konnte und beförderte ihn im Anschluss zum Oberleutnant der Reserve.

Mit einem Dank an alle Organisatoren, Sponsoren und Mitstreiter beendete Jürgen Brammertz − sichtlich bewegt und mit einem Tränchen im Auge − seine letzte Herrensitzung als Oberteufel.