„Ich bin sehr nervös“, „was bekommen wir für Aufgaben“ und „ich habe schlecht geschlafen“, so hörte man den einen oder anderen Rekruten kurz vor seiner Aufnahme in die Stadtgarde Oecher Penn am Karnevalssonntag reden. Gespannt auf die Dinge, die sie später im Penn-Zelt erwarten würden, begaben sich die „Weißzeugträger“ mit ihren Persilkartons angeführt vom Obersoldaten zum Hauptbahnhof. In guter Tradition warteten sie dort auf das Eintreffen der uniformierten Truppe. Nach der offiziellen Begrüßung und Inspektion durch den Kommandanten wurden die Rekruten eingereiht, um sie beim anstehenden Marsch zum Pennzelt den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt zu präsentieren.

Im Zelt war die Anspannung sowohl vor als auch auf der Bühne bei einigen Rekruten förmlich spürbar. Während das Marketenderpaar seinen letzten Tanz der Session präsentierte, wurde immer wieder in den Persilkarton geschaut, ob auch wirklich alles Lebensnotwendige vorhanden war. Und dann endlich begann die Zeremonie. Die Rekruten betraten die Bühne, wurden dem Publikum vorgestellt und schließlich in verschiedene Gruppen eingeteilt. Kommandant Georg Cosler hatte sich dieses Jahr ein paar originelle Prüfungen einfallen lassen. Eine Gruppe sollte aus Holzstücken „Penns“ schnitzen, genau wie seinerzeit die namensgebenden Stadtsoldaten. Zwei weitere Gruppen bekamen den Auftrag, aktuelle Karnevalssongs umzudichten und anschließend vorzutragen. Wieder andere Rekruten wurden losgeschickt, um die Stiefel der Offiziere auf Hochglanz zu polieren. Auf diese Weise hatte fast jeder Rekrut eine Aufgabe zu erfüllen, bevor er zur Vereidigung zugelassen wurde. Nachdem sich der Feldzeugmeister, der OVD und natürlich der Kommandant vergewissert hatten, dass alle Rekruten die Aufgaben zufriedenstellend gelöst hatten, galt es nun die wichtigsten Sätze im Leben eines jeden Pennsoldaten zu sprechen. Der Rekrut Mustafa wurde auserwählt, den Eid im besten Oecher Platt wiederzugeben, was ihm bravourös gelang. Abgerundet wurde die Vereidigung traditionsgemäß mit dem Verzehr von einem Stück Puttes und einem Pinnchen Wacholder. Erst danach gehören die Rekruten dem Verein vollständig an und wechseln in den Soldatenstatus. Glücklich und erleichtert kehrten die 16 Frischvereidigten der insgesamt 50 neuen Mitglieder zu ihren Liebsten zurück, um mit ihnen und der aktiven Truppe dieses besondere Erlebnis gebührend zu feiern.

Im Rahmen der Vereidigung absolvierten Prinz Guido I., Märchenprinz Phil I. und die Rathausgarde Öcher Duemjroefe traditionell einen ihrer letzten Auftritte der Session im Pennzelt.

Nach einer kurzen Pause startete um 18 Uhr die legendäre Pennzeltparty, bei der mehr als 1000 Jecke zu den Klängen der Coverband „Pearls“ noch viele Stunden die Vereidung der neuen Soldaten und den Karneval an sich feierten.