Für einen echten Pennsoldat ist es eine absolute Schandtat, in der Uniform eines anderen Vereins herumzulaufen. Und da diese Missetat bestraft werden muss, fand sich der Übeltäter Kevin Schiffers am vergangenen Samstag als Angeklagter vor dem närrischen Militätribunal wieder. Die Anklageschrift, die vom Vorsitzenden Richter, Ehrenkommandant Winfried Wüst, verlesen wurde, legte dem Angeklagten mehrere Vergehen zur Last: Von „Sektsauferei“ über das „Tragen einer fremden Uniform“ bis hin zum „Mitsingen verschiedener Lieder anderer Karnevalsvereine“. Eine schwere Aufgabe für Verteidiger Peter Schäfer, der alles versuchte, um seinen Mandanten vor der Bestrafung zu retten.

Nach der Konfrontation des Angeklagten mit Beweisfotos, die ihn in den verschiedensten Situationen – so zum Beispiel beim Tragen der Uniform der Prinzengarde – zeigten, kamen diverse Zeugen zu Wort. So berichtete der kommissarische Obersoldat Dennis Schmetz, dass der Angeklagte die Prinzengarde am Tatabend auch noch zu mehreren Auftritten begleitet habe. Von Staatsanwalt Guido Jacobs in den Zeugenstand gerufen wurden auch Jan Bougé und Ralph Sieger, zwei Spielmannszugkameraden von Kevin Schiffers, die sich verschiedensten Fragen beider Seiten stellen mussten. Da natürlich auch ein Mitglied der Prinzengarde nicht fehlen durfte, wurde Prinzengardist – und Vater des Angeklagten − Udo Schiffers als Zeuge aufgerufen und zum Tathergang vernommen. Als närrischer Pathologe setzte sich schließlich Oliver Klöcker fachmännisch mit den Vorfällen des Tatabends auseinander.

Da das Hohe Gericht den Angeklagten Kevin Schiffers trotz guter Verteidigung für schuldig befand, wurde er dazu verurteilt, den Spielmannszug in der kommenden Session mit der Triangel zu begleiten.