Wenn der Waffensaal des altehrwürdigen Marschiertors vor Gardisten aus allen Nähten platzt, dann steht wieder das traditionelle Grünkohlessen der Stadtgarde Oecher Penn und der Prinzengarde Aachen auf dem Programm, bei dem sich die beiden Vereine in voller Mannstärke präsentierten, um gemeinsam einen kurzweiligen Abend zu erleben. Die beiden Kommandanten Dirk Trampen und Georg Cosler begrüßten die anwesenden Gardisten sowie Seine Tollität Prinz Martin I. Bereits zum dritten Mal − nach Thomas III. und Mike I. − war somit ein amtierender Stadtprinz zu Gast und stellte zum nunmehr zweiten Male ein Team für den Wettbewerb um den „Grünkohlessen-Verlierer-Wimpel“.

Nachdem im letzten Jahr das bekannte TV-Format „Let´s Dance“ als Idee für den Wettbewerb der beiden Garden Premiere feierte, mussten sich die antretenden Teams auch in dieser Session wieder tänzerischen Herausforderungen stellen. In drei Kategorien sollten jeweils ein Prinzengardist, ein Pennsoldat sowie ein Vertreter des Hofstaats gegeneinander antreten. Per Losverfahren wurde über Tänzer und Kategorie entschieden, und so sollten Sebastian Schumacher, Ralph Sieger und Andree Brüning eine Salsa-Performance, Roland Knur, Holger Luitjens und Volker Lauven eine Darbietung aus der Kategorie „Karneval“ sowie Mike Foellmer, Ekkhart Matthies und Ralf Pyl einen Walzer aufs Parkett bringen. Angesichts der mehr oder minder vorhandenen tänzerischen Begabung der ausgelosten Tänzer wurde jedem Einzelnen eine Tanzpartnerin aus der Dance Company TN-Boom zugelost. Zur Bewertung der einstudierten Choreografie wurde eine qualifizierte Fachjury, bestehend aus Marga Render, Ulla Thönnissen und Gerd Simons, einberufen.

Bevor die Tänzer jedoch loslegen konnten, wurde der Grünkohl serviert. Hier geht der Dank an die Metzgerei Walldorf, die auch in dieser Session wieder ein schmackhaftes Menü auf die Tische gezaubert hat.

Im Anschluss übernahmen die Glitter Girls, die sich scheinbar vom Wettbewerb inspirieren ließen und mit einer Tanzperformance ihr Programm starteten. Doch auch gesanglich zeigten die zwei Stimmungskanonen aus dem benachbarten Belgien, was sie draufhaben und sorgten im Handumdrehen dafür, dass die Gardisten in einer langen Polonaise durch den Waffensaal zogen.

Gut gestärkt und bereits bestens aufgewärmt konnten nun die ersten drei Tanzpaare mit ihrer Salsa starten, bei der die Prinzengarde eine knappe Führung in der Gesamtwertung heraustanzen konnte.

Ganz besondere Gäste hatte Martin I. mitgebracht: Bei ihrem Besuch des Europaparlaments in Brüssel lernte die Aachener Delegation weitere Tollitäten aus NRW kennen und lud kurzerhand das erste Damen-Dreigestirn aus Pulheim nach Aachen ein. Prinzin Christina I., Bäuerin Bianca und Jungfrau Evarella samt Begleitung und Adjutanten brachten mit ihrer Frauenpower den Saal zum Schunkeln.

Nun standen sich die Tänzer aus der Kategorie „Karneval“ gegenüber, um in einer 90-sekündigen Choreografie die Jury von sich zu überzeugen. Dies gelang auch hier der Prinzengarde am besten, sodass diese ihre Führung weiter ausbauen konnten.

Wenn im Öcher Fastelovvend gelbe Lackschuhe den Saal betreten, wissen alle, dass ein musikalischer Höhepunkt folgen wird. Und die Oecher Stadtmusikanten hielten ihr Versprechen. Der Waffensaal stand kopf, und es regnete Konfetti.

Im finalen Wettkampf um den wenig begehrten Standartenwimpel folgte nun der Walzer, und offenbar hatten alle drei Teams ihre Tanzkoryphäen als „Schlussläufer“ aufgehoben. Die drei Tanzpaare wussten die Jury zu überzeugen, und so stand das amtliche Endergebnis fest: Der „Grünkohlessen-Verlierer-Wimpel“ geht für den Rest der Session an Prinz Martin I. und seinen Hofstaat. Die Prinzengarde holte mit 91 Punkten sogar einen Punkt mehr, als insgesamt zu vergeben war, wird jedoch den rot-blauen Wimpel treu begleiten, da im gesamten Hofstaat keine Standarte zu finden ist.

Zum Abschluss des stimmungsvollen Abends präsentierte das Verlierer- bzw. Wimpelgewinnerteam um Prinz Martin I. noch einmal seinen Sessionshit „All InKlusiVe“ − was für die nächsten Wochen auch für die Standarte der Prinzengarde gilt!