Foto: Letzter Feinschliff: Ein Mitarbeiter der Malerwerkstatt Philipp sorgt für den finalen goldenen Glanz der Madonna. Foto: Stadt Aachen/Stefan Herrmann
Aachener Zeitung vom 16.08.2019
AACHEN Pünktlich zu Mariä Himmelfahrt kehrt die Madonnenfigur wieder ans Marschiertor zurück. Sie war im Zuge der aufwendigen Dachsanierung ebenfalls in Stand gesetzt worden.
Sie gilt als Stadtheilige von Aachen: Ihr zu Ehren ist nicht nur der Aachener Dom erbaut worden. Die Gottesmutter Maria ist auch an vielen anderen Orten der Stadt präsent. So zum Beispiel an den beiden großen erhaltenen mittelalterlichen Stadtportalen Pont- und Marschiertor, wo die Madonnenfiguren seit jeher dazugehören. An der Madonna am Marschiertor hat in den vergangenen Jahren allerdings sichtbar der Zahn der Zeit genagt. Daher hat sich das städtische Gebäudemanagement im Frühjahr 2017 mit dem Start der aufwendigen Dachsanierung dazu entschlossen, auch die schwere Sandsteinfigur herunterzunehmen und fachgerecht restaurieren zu lassen.
Die Aachener Maler- und Restaurationswerkstatt Philipp hat dies übernommen. Die alte Madonna wurde gereinigt, Substanzschäden wurden ausgebessert und die Farben sind nach Originalbefund wieder aufgefrischt worden. Auch ein wenig Blattgold wurde angebracht.
Passenderweise am Donnerstag – also an Mariä Himmelfahrt – ist die etwa 130 Kilogramm schwere Steinstatue nun mittels eines Gabelstaplers wieder in fünf Meter Höhe hinaufgefahren. Dort wurde sie von Fachleuten auf ihren Sockel gewuchtet, der in einer Nische direkt über dem Tordurchgang auf stadtauswärtiger Seite steht, und fixiert.
Laut städtischen Presseamt ist nicht viel über die Madonna am Marschiertor bekannt. Informationen über den Erschaffer liegen ebenso im Dunkeln wie das genaue Entstehungsjahr. Experten vermuten aber, dass die Figur Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Historische Aufnahmen deuten ebenfalls darauf hin, dass die etwa 1,50 Meter hohe Madonna bereits um die Jahrhundertwende als Beschützerin der Stadt ihren Platz in der Nische des Marschiertors hatte.
Nun steht die Gottesmutter Maria also wieder an Ort und Stelle. Der provisorische Taubenschutz wird in den kommenden Tagen noch durch eine professionelle Abdeckung ersetzt, sodass Vögel samt ihrer Hinterlassenschaften der Statue nicht zusetzen können. Und in den Abendstunden strahlt die Madonna besonders schön, denn über zwei Spots – gesponsert von Aachens ältestem Karnevalsverein Oecher Penn – wird die Figur dann angestrahlt.